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Coaching- Was es ist und was es bringt



Coaching - einer der wichtigsten Errungenschaften der letzten Jahre?


Vor einigen Wochen hatte ich einen Beratungstermin mit der Geschäftsführerin eines Ingenieurbüros. Wir sprachen unter anderem über die wichtigsten Errungenschaften der letzten Jahre und ich war positiv überrascht, dass aus ihrer Sicht das Coaching auf jeden Fall zu diesen Errungenschaften dazu zu zählen sei. Sie erklärte mir, dass sie durch das allmonatliche Coaching eine große innere Klarheit entwickelt hätte und sich das wiederum extrem positiv auf ihr privates und berufliches Denken und Handeln auswirken würde, wie sie es alleine, also ohne ihren Coach als Sparringpartner, niemals erreicht hätte.

Alt und modern zugleich – in jedem Fall innovativ!


Der Einschätzung meiner Gesprächspartnerin konnte ich als Coach natürlich nur beipflichten, fand es aber wirklich erstaunlich, dass dies auch durch eine Ingenieurin so beurteilt wurde, da man doch gemeinhin davon ausgeht, dass Errungenschaften im Ingenieurwesen eher in bahnbrechenden Innovationen durch Spitzentechnologien zu finden sind.

Scheinbar trifft Coaching aber einen Nerv und wird damit als neu und modern empfunden, wobei es in Wirklichkeit natürlich ein sehr altes Instrument der Persönlichkeitsentwicklung ist. Wenn man ehrlich ist, ist es sogar schon fast so alt ist wie die Menschheit selbst. Mindestens jedenfalls so alt, wie es die mit Worten kommunizierende Menschheit gibt. Denn der Kern des Coachings ist und bleibt das aufmerksame Zuhören und man sollte meinen, dass kommunizierende Menschen, die neben dem Mund als Senderorgan auch mit Ohren als Empfängerorgan ausgestattet sind, das Zuhören beherrschen.


Dass zwischen Hören und Zuhören sowie zwischen Verstehen und Begreifen aber häufig ein himmelweiter Unterschied liegt, muss ich Ihnen nicht erklären. Erinnern Sie sich einfach nur an die zahlreichen unbefriedigenden Gespräche, die Sie sogar mit sehr eng verbundenen Menschen wie Partnern, Eltern, Geschwistern, Kindern und Freunden schon geführt haben. Von der beruflichen Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen oder mit Vorgesetzten ganz zu schweigen. Wie häufig bleibt nach solch einem Gespräch das schale Gefühl, nicht richtig gehört bzw. besser gesagt, nicht richtig verstanden worden zu sein?

Nicht selten verstehen wir uns aber auch selber nicht. Warum treffe ich wieder und wieder ähnliche Entscheidungen und komme damit immer in die gleiche missliche Lage? Warum scheue ich mich so vor Veränderungen? Warum triggern mich bestimmte Situationen oder Menschen so sehr? Warum komme ich nicht aus meiner Grübelschleife raus? Welchen beruflichen oder privaten Schritt soll ich als nächstes gehen? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen Menschen und sie suchen Impulse und Unterstützung, um auf diese Fragen Antworten zu finden.


Sich selbst verstehen zu wollen und im nächsten Schritt innerlich gut gerüstet Veränderungen anzugehen, sind wohl die wichtigsten Antriebe warum Menschen sich überhaupt zu einem Coaching entscheiden. Dahinter verbirgt sich natürlich der zutiefst menschliche Wunsch, sein Leben zum Guten hin verändern zu wollen und somit zu mehr Glück und Zufriedenheit zu gelangen.


In der Regel haben meine Klienten, bevor sie den Weg ins Coaching finden, bereits lange durch Nachdenken in ihrem stillen Kämmerlein versucht, zu Lösungen zu ihren drängenden inneren Fragen zu finden. Viele haben auch schon in verschiedenen Ratgebern nach Antworten gesucht, manche haben sich auch bereits ihren Mitmenschen geöffnet und ihre inneren und äußeren Konflikte thematisiert. Die meisten kommen aber irgendwann zu der Einsicht, dass all dies (noch) nicht zielführend genug war oder sie haben den Eindruck, dass ihnen noch ein paar allerletzte Puzzelteile zur wahren Erkenntnis fehlen.

Das Suchen und Finden eines Puzzelteils, das man schon lange sucht, ist ein sehr innovativer Prozess, wie Ihnen jeder Wissenschaftler und Ingenieur gerne bestätigen wird. Und wenn Coaching dazu dient, diesen entscheidenden Heureka-Moment des „ich hab´s“ zu befördern, kann ich der eingangs zitierten Ingenieurin nur recht in ihrer Einschätzung geben, dass Coaching in der Tat sehr innovativ ist und eine Errungenschaft. Ob alt oder neu, lassen wir mal dahin gestellt.

Alleine kommen wir oft nicht an unsere tieferen Gefühle und drehen uns deshalb im Kreis


Neben dem Denken spielen unsere Emotionen beim Handeln bzw. Vermeiden von Situationen eine entscheidende Rolle. Die Ursprünge dieser Gefühle sind in unserer Vergangenheit verankert und wir haben sie häufig in unserem Unterbewusstsein unter „positive oder negative Erlebnisse und Erfahrungen“ abgespeichert.

Wie der Name schon sagt, liegen sie damit also unter unserem Bewusstsein und damit in einem Bereich, wo wir alleine meistens nicht gut ran kommen und auch Mitmenschen ohne Methodenkenntnis können hierbei nur bedingt unterstützen. Wobei ich an dieser Stelle ganz klar betonen möchte, dass es wahre Coaching-Naturtalente gibt, denen es auch ganz ohne langjährige Ausbildung gelingt, Menschen mit großer Empathie und Wertschätzung sowie den richtigen Impulsen auf einem Weg zu begleiten. Nur sind diese leider nicht wirklich breit gesät. Häufig berichten mir meine Coachees daher eher, dass sie mit gut gemeinten, aber eben wenig hilfreichen „Rat-Schlägen“ konfrontiert wurden, was sie eher noch mehr verunsichert hat, als dass eine Klärung herbei geschaffen wurde.

Das Unterbewusste ist also ein wichtiger Aspekt unserer Persönlichkeit. Aber wenn wir uns wirklich verstehen wollen und wenn wir wirklich neue Wege hin zu einem zufriedeneren Leben gehen wollen, kommen wir nicht umhin, uns genau mit diesen unbewussten Aspekten unserer Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Und genau dabei unterstützt Sie ein Coach, in dem er in erster Linie die richtigen Fragen stellt und Ihren eigenen Fragen sehr viel Platz einräumt, so dass Sie miteinander zu den richtigen Antworten gelangen.


Der Coach als Geburtshelfer


Wenn man so will, ist ein Coach also ein Geburtshelfer und zwar unabhängig davon welche Themen im Coaching bearbeitet werden. Wie eine Hebamme, die eine Frau mit viel Geduld und menschlicher Wärme durch die Phasen einer Geburt begleitet, unterstützt ein Coach Sie in Ihrer persönlichen Entwicklung. Wie bei Kindsgeburten auch, sind manche Coachings sehr kurz und unkompliziert und andere Prozesse brauchen mehr Zeit und sind manchmal auch mit Schmerzen verbunden. Ein guter Coach belgeitet Sie auch durch diese schmerzhaften Phasen des Coachings schützend hindurch und lässt Sie erst gehen, wenn Sie selber wieder gefestigt sind. Tränen sind übrigens bei vielen Coachings ganz normal und werden im Nachhinein von den Klienten immer als sehr reinigend empfunden. Eine große Tissue-Box gehört daher zur Standardausrüstung eines guten Coaches ;-)


Das macht einen guten Coach aus


Neben einem umfangreichen Methodenkoffer ist vor allem die Persönlichkeit des Coaches entscheidend. Sie oder er sollte daher auf jeden Fall über eine große innere Klarheit verfügen. Dieser Punkt ist wohl am schwierigsten zu beurteilen, wenn man auf der Suche nach dem richtigen Coach ist. Denn auch Coaches sind nur Menschen und es gibt nicht wenige, die ihre eigenen Probleme lösen wollen, indem sie andere coachen oder schlimmer noch therapieren.


So finden Sie einen guten Coach


Am besten fragen Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis mal rum. Da Coaching heutzutage wirklich schon sehr üblich ist, wird es sicherlich Menschen geben, die von guten Coachings zu berichten wissen. Darüber hinaus gibt es verschiedene deutsche und europäische Coaching-Verbände, auf deren Webseiten man sich einen Überblick verschaffen kann (allerdings kenne ich auch sehr gute Coaches, die aus verschiedensten Gründen nicht Mitglied eines Verbandes sind und trotzdem großartige Arbeit leisten) und es gibt Plattformen, wie z.B. vom Business-Netzwerk XING, auf denen Sie sich die Profile und Bewertungen von Coaches in Ihrer Nähe anschauen können.


Am allerbesten ist es aber, sich ein eigenes Bild zu machen. Jeder seriöse Coach bietet Ihnen ein unverbindliches und kostenloses Kennerlerngespräch an - häufig in Form eines Telefonats oder durch ein persönlichen Treffen, bei dem Sie Ihr Anliegen schildern können und ein Gefühl dafür bekommen, ob grundsätzlich die Chemie stimmt. Am Ende entscheidet häufig das Bauchgefühl, ob man die richtige Hebamme oder den geeigneten Geburtshelfer für seine Themen und Prozesse gefunden haben.


Übrigens dürfen Sie die Verbindung zu einem Coach auch wieder lösen, wenn Sie innerhalb des Prozesses merken, dass es menschlich doch nicht passt oder die angewendeten Methoden für Sie nicht stimmig sind. Denn die essenzielle Basis für ein gutes Coaching ist das Vertrauensverhältnis zwischen dem Klienten und dem Coach und wenn dieses Vertrauen, aus welchen Gründen auch immer, von einer Seite nicht mehr gegeben ist, sollte man dies benennen und sich konsequenterweise wenn nötig auch trennen. Auch darauf lässt sich jeder seriöse Coach ein. In meinen Verträgen formuliere ich z.B. immer, dass eine sofortige Auflösung zu jeder Zeit, auch ohne Angaben von Gründen, möglich ist.


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