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Warum ehrliches Bemühen nie vergeblich ist

Monatelang für eine Prüfung gelernt und doch nicht bestanden; die Nächte um die Ohren geschlagen und den Auftrag trotzdem nicht bekommen; jahrelang alle Energie in das eigene Unternehmen gesteckt und am Ende doch Insolvenz anmelden müssen; zahlreiche Paartherapien absolviert und die Trennung doch nicht verhindern können; ein Leben lang das eigene Bild des unverletzbaren Titanen hoch gehalten und dann doch durch einen Burnout lange Zeit außer Gefecht gesetzt… Leben ist Scheitern im Kleinen und im Großen, so könnte man es sehen.


Scheitern ist der vorläufige Endpunkt einer Etappe und ein Anfang für die nächste Wegstrecke


In jedem Scheitern ist, für den der sich darauf einlässt, immer auch die Hoffnung auf das Gelingen beim nächsten Mal enthalten. Wenn man es so sieht, ist Scheitern also nur der vorläufige Endpunkt einer Etappe und irgendwie auch schon wieder ein neuer Anfang für die nächste Wegstrecke. Denn aus dem Scheitern heraus können wir kraftvolle Energien entwickeln und dadurch die innere Haltung eines „jetzt erst recht“ kultivieren.


Wir behindern uns selbst durch unsere innere Muster


Leider tappen wir aber häufig auch immer wieder in die Falle unserer eigenen konditionierten Muster. Das heißt, dass wir Dinge tun und denken, weil wir sie irgendwann mal als richtig, stimmig oder passend gelernt und abgespeichert haben. Dies gilt auch für Ideen und Konzepte, die eigentlich eher hinderlich sind. Es müssen nicht mal unsere eigenen Denkweisen sein, auch die Ideen unserer Eltern, Freunde, Kollegen und Partner übernehmen wir gerne in Form von Glaubenssätzen. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, „Wer Erfolg will, muss hart mit sich und anderen sein“, „Im Leben bekommt man nichts geschenkt“, „Du bist dafür verantwortlich, dass dein Partner glücklich ist“, „Du bist nicht gut, wenn du nicht die beste bist“, sind solche Sätze, die wir gerne übernehmen, häufig ohne zu hinterfragen, was sie mit uns machen.


Misslungene Situationen sind Fingerzeige des Lebens


Eine versemmelte Prüfung, ein misslungener Auftrag, eine gescheiterte Beziehung, ein nicht zu klärender Konflikt oder eine Krankheit sind wichtige Fingerzeige des Lebens. Sie zwingen uns innezuhalten und eben nicht weiter zu machen wie bisher. Sie können Ausdruck von Rebellion und Auflehnung gegen unsere eigenen Glaubenssätze sein. Sie können aber auch ein Zeichen sein, dass wir unsere inneren Muster, Denk- und Verhaltensweisen noch nicht wirklich angeschaut und reflektiert haben.


Scheitern ist damit also immer auch eine Chance, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen und es kann manchmal hilfreich sein, sich bei der Suche nach Antworten unterstützen zu lassen. Freunde, Partner, Coaches und Therapeuten halten einem in solchen Fällen den Spiegel vor Augen und wer den Mut aufbringt, wirklich hineinzuschauen, wird sich wundern wieviel Wunderbares es hinter dem eigenen Spiegelbild zu entdecken gibt.


Das Wichtigste am Scheitern ist also wirklich, wirklich offen und ehrlich das eigene Denken und Verhalten zu beleuchten und zu hinterfragen und es gegebenenfalls auch komplett infrage zu stellen. Und dieses offene und ehrliche Bemühen ist nie vergeblich. Im Gegenteil, nur dadurch wird Erneuerung und Gelingen tatsächlich erst möglich.

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